Besser keine SSRI-Medikamente bei Sozialer Phobie

Bislang gingen klinische Studien davon aus, dass Betroffene von sozialen Ängsten (Soziale Phobie) ein zu geringes Serotoninniveau (ein Neurotransmitter im Gehirn) hätten, weshalb bestimmte Medikamente der SSRI-Reihe eingesetzt wurden. Nun belegte eine Studie der Forscher Mats Fredrikson und Tomas Furmark an der Universität Uppsala das Gegenteil, was Auswirkungen auf die Behandlung mit diesen Medikamenten haben könnte, die auch bei Depressionen zur Stimmungsaufhellung eingesetzt werden.

Menschen mit sozialen Ängsten hätten demnach in Wirklichkeit ein zu hohes Serotonin-Niveau, was mitverantwortliches Problem der Überaktivität des Furchtzentrums sein. Das heißt, je höher der Serotoninspiegel (besonders durch Einnahme von Medikamenten, die diesen anregen), desto intensiver die sozialen Ängste. Besonders SSRI-Medikamente, die die Menge an Serotonin im Gehirn steuern und damit Betroffene „unängstlicher“ machen sollen, würden damit das Gegenteil auslösen. Zu den SSRI-Medikamenten gehören laut psylex.de

  • Citalopram,
  • Desvenlafaxin,
  • Escitalopram,
  • Fluoxetin,
  • Fluvoxamin,
  • Paroxetin,
  • Sertralin,
  • Venlafaxin,
  • Vortioxetin.

Die beiden Forscher an der Uppsala Universität maßen die Signalübermittlung von Serotonin im Gehirn und stellten fest, dass zu viel Serotonin in einem Teil des Furchtzentrums, der Amygdala, produziert wird, während das Gehirn der Betroffenen gleichzeitig auch zu viel Serotonin zu den Nervenzellen „zurückpumpt“, ein Versuch des Gehirns, den Überschuss an Serotonin auszugleichen, so Studienautor Andreas Frick in JAMA Psychiatry.

Quellen:

Serotonin States and Social Anxiety. JAMA Psychiatry: https://archpsyc.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2319710&resultClick=24. Authors: Murray B. Stein, MD, MPH; Anne M. Andrews, PhD. Abgerufen am: 18.06.2015

Soziale Phobie und Serotonin. PSYLEX.de: https://psylex.de/stoerung/angst/soziale-phobie/serotonin.html#1 Abgerufen am: 18.06.2015

Citalopram. Gesundheit.de: www.gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/antidepressiva/citalopram Abgerufen am: 18.06.2015

 

 

 

Janett Menzel

Fachjournalistin & Mentorin für Life & Love Design

Schattenarbeiterin, Expertin für Angstzustände & Panikattacken, Bindungsangst (Fokus Beziehungsvermeider), Affären und Kommunikation in Partnerschaften, Emanzipation für Frauen/Männer, Heilen von transgenerationalen Mustern für die Antwort auf „Wer bin ich? Wer will ich sein?“ inkl. Mutter- und Vaterwunden.

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1 Kommentar

  1. Ich nehme seit 2010 SSRI und SNRI.
    Und kann das nur bestätigen. Grade bei Venlafaxin eine extreme Angstzunahme.

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