Gebete: Die Kraft des Glaubens bei Ängsten, Sorgen und Traurigkeit

Es spielt keine Rolle, woran man glaubt – ein Gott, das Schicksal, das höhere Ich, Ahnen, Engel, aufgestiegene Meister, die Seele oder ein Seelenplan: Glaube ist ein mächtiges Werkzeug, um in persönlichen Krisen Halt und Sicherheit zu finden. Kann man es auch nicht mit den eigenen Augen sehe, bewahrt es doch Hoffnung, Zuversicht und Optimismus in die Zukunft, auch wenn du die Gegenwart misslich oder strafend erscheint.

Auch in schwierigen Zeiten, bei Angstzuständen oder Ängsten, Stress, Sorgen, Kummer und belastenden Gefühlen wie Traurigkeit, Schuld oder Scham kann Glaube ein mächtiges Werkzeug sein. Das zeigen auch Studien.

Über die psychologische Macht des Glaubens bei allgemeiner Angst und langfristigen Ängsten, Stress, Sorgen und Traurigkeit

Hilft ein starker Glaube bei Ängsten und Angststörungen, Kummer, Sorgen, Traurigkeit und anderen schweren Gefühlen?

glaube bei psychischen erkrankungen wie angststörungen

Hinter dem Glauben und seiner Macht steht eine psychologische Komponente: Wir verbinden mit (einem) Gott, einer Religion, einem Wesen, dem höheren Ich im Grundsatz und frei von jedem Zweifel etwas Bestimmtes, Übergroßes, Barmherziges und Korrigierendes. Dieses Etwas vermag es, dass wir uns sicher fühlen und geborgen, wann immer unser Leben und unsere Gefühle zu hohe Wellen schlagen. Durch einen festen Glauben können wir den Halt in die Übermacht, die über uns wacht, in den Alltag zurückzuholen. Wir schenken ihr Vertrauen, das uns als Mensch zu fehlen scheint.

Laut Psychologen wäre es gesünder, an uns selbst zu glauben, an das Gute im Menschen, das Leben und seinen Lauf, an Lösungen und Hilfe, die erscheint, wenn wir bereit sind und offen, diese anzunehmen. Aus eigener Erfahrung – trotz einer großen Willensstärke – weiß ich, dass es im Leben genügend Situationen gibt, die uns an unserer Selbstwirksamkeit und unserem Wert rütteln lassen. Oft benötigen wir dafür nicht einmal Ereignisse oder verletzende Menschen, um Angst zu spüren oder uns traurig zu fühlen, uns aus Ängsten vor einer unsicheren Zukunft zu stressen oder schuldig wegen Fehlern zu fühlen. Wann immer wir rationale oder irrationale Angst haben, unsere Lebenssituation infrage stellen, uns mit anderen vergleichen, krank oder traurig sind, persönliche Wünsche unerfüllt bleiben, stellt uns das Leben vor eine große Herausforderung: Wir müssen sie meistern – mit allen Gefühlen, zu denen ein Mensch fähig ist.

Da Angststörungen, Depression/Burnout oder Zeiten besonders hoher Belastungen wie aktuell Corona oder persönliche Lebensabschnitte stark auf die Seele drücken, fordern sie uns auch Kompetenzen ab, die uns bewusst/vermeintlich oft fehlen. Plötzlich ist Stärke und Durchhaltevermögen gefragt. Plötzlich sind wir aufgefordert, uns, den Menschen oder dem Leben zu vertrauen. Wir sollen selbstwirksam werden oder Stärke zeigen, wo Schwäche grassiert, im Bewusstsein des Guten leben, obwohl alles unsicher und unkontrollierbar erscheint. Wir sollen die Kraft unseres Geistes (Gehirns) nutzen, obwohl es etwas Tieferes, Höheres und Mächtigeres ist, das ihn beherrscht. Angst, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Kraftlosigkeit, Scham, Schuldgefühle, Panik wirken so.

Gebete in schweren Zeiten, Angst, Unsicherheit und Traurigkeiten

Die Forschung hat sich der Frage, ob ein starker Glaube in schweren Lebenssituationen hilfreich ist, angenommen:

Spontanheilung: Über die Kraft des Gebets

gebete gegen angst

Dass Gebete enorme Heilungskräfte innehaben und sogar zu Spontanheilungen (auch Spontanremission genannt) führen können, bewiesen zahlreiche Studien: ob es die US-Biochemikerin Caryle Hirshberg war, die bei 67 Prozent ihrer Patienten feststellte, „dass Beten oft mit jenen seelischen Zuständen einhergeht, die wir bei ungewöhnlichen Heilungen ausgemacht haben“ oder Ärzte des Dartmouth-Hitchcock Medical Center im amerikanischen Lebanon, die herausfanden, dass betende Patienten eine signifikant höhere Überlebenschance haben (Patienten, die nicht beteten, zeigten eine rund dreimal höhere Sterblichkeitsrate). Sogar Depressionen könnten laut dieser Studie durch Gebete eine Linderung erfahren. Es gibt diese Studien und sie zeigen eine Wirksamkeit von Gebeten bei Ängsten, Angststörungen, Depressionen oder körperlichen Krankheiten – durch die Kraft des Geistes. Eine Studie von Dr. Andrew Newberg vom „Thomas Jefferson Hospital“ in Philadelphia zeigte nämlich, dass Beten die Gehirnaktivitäten verbessere und chemische Botenstoffe ändere.

Beten für geliebte, erkrankte Menschen könne – wenn auch umstritten – könne ebenso positive Auswirkungen auf den Heilungsprozess haben. Eine klinische Studie von Dr. Mitchell W. Krucoff der Duke University in Durham, North-Carolina, mit 150 herzerkrankten Patienten (Angina pectoris), zeigte: Patienten, für die gebetet wurde, genasen schneller.

Es ist umstritten, wie genau Beten zu einer Genesung, auch auf psychischer Ebene, führt. Caryle Hirshberg sieht die heilenden Kräfte eines Gebets als „die besondere Konzentration auf einen Gegenstand, seelische Entspannung und Entlastung, Ausschalten des rationellen Denkens, Visualisierungen, aktive Vorstellungskraft und einheitliche Intention“.  Andere vermuten, dass der feste Glaube an die gesundheitliche Besserung die eigenen Heilungskräfte des Körpers und der Psyche aktiviere. Beten könne auch den Körper des Betenden/Gläubigen in einen heilenden Entspannungszustand führen, der wiederum Stresshormone sowie die Herz- und Atemfrequenz senke. Dadurch würden sich folgebedingte, stressverursachte Krankheiten wie zum Beispiel Bluthochdruck, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Darmgeschwüre bessern. Wie viele Wissenschaftler bereits verdeutlicht haben, brauchen wir für ein intaktes Immunsystem Strategien, die uns vom alltäglichen Stress herunterholen, statt Stresshormone anzukurbeln.

Ob das durch Beten, Meditation oder mittels anderer Entspannungstechniken geschieht, obliegt dabei jedem Einzelnen.

Den Segen in allen Lebenssituationen finden

starker glaube in schweren zeiten hilft gegen angst und sorgen

Dass der Glaube an die individuellen Strategien sprichwörtliche Berge versetzen kann, halte ich für zweifelsfrei. Was wir über uns und die Welt glauben, entscheidet auch über unsere Sicht auf uns, unser Leben und die Welt. Glauben wir, dass wir nicht liebenswürdig, alt, hässlich, dick, klein, wertlos, einsam, krank oder anderes seien, folgt unser Gehirn diesen selbstgesetzten Impulsen. Je häufiger wir uns diese Geschichten erzählen, desto wahrer werden sie für uns. Dass wir dann Menschen oder Umstände im Außen finden, die uns das bestätigen (weil wir danach gesucht haben und fanden), ist selbsterklärend. Natürlich ist dieses “Suchen und Finden” nie bewusst, nie gewollt, nie antizipiert, sondern stets ein Teil unseres Unterbewusstseins und gemachter/gelernter Lektionen, die uns das Manövrieren durch das Abenteuer Leben vermeintlich erleichtern wollen.

So mancher ist laut seinem Glauben gesegnet und hat dennoch das Gefühl, er werde für etwas bestraft. So mancher übersieht den Segen in einer Situation und kann daher auch die Lehre darin nicht erkennen. Stattdessen verliert er sich in der Perspektive des Schlechten und empfindet sich als Opfer. Und wo es Opfer gibt, herrschen Täter.

Hast du dir je vor Augen gehalten, welche guten Ereignisse dir dein Leben geschenkt hat, welche Gaben und Fähigkeiten du hast, was dich zu dem Menschen gemacht hat, der du heute bist? Hast du dich je gefragt, was du mit all deinen guten und negativ interpretierten Lebensereignissen in diese Welt bringst? Wie sie die Menschen in deinem Umfeld verändert haben, wie sie sie inspirierten und noch immer inspirieren? Hast du dich je gefragt, ob deine Lebensgeschichte nicht einen Kern in sich trägt, der es vermag, andere Leben zu berühren und zu erleuchten? 

Im Film „The Moses Code“ zum gleichnamigen Buch sprechen führende, international bekannte Psychologen, Lehrer, Sprecher und Autoren über die Macht der eigenen Lebensgeschichte für andere. Sie verfechten – und belegen das mit ihrem Glauben an Gott -, dass wir nur deshalb tragische und traurige Ereignisse geschenkt bekämen, weil wir die Kraft hätten, sie in etwas Positives zu verwandeln und andere Menschen an diesem Positiven teilhaben zu lassen. Es sind Menschen, denen diese Kraft gerade fehle oder in der Zukunft fehlen würde, Menschen, die uns und unsere Geschichte, unsere Lehren und Wege genau dann bräuchten, um zurück ins Leben zu finden.

Nehmen wir nur meine vier Panikstörungen als Beispiel. Hätte ich sie nicht gehabt, mich eine so lange Zeit durch diese Herausforderungen gekämpft, hätte ich niemals meine Brücken abgebrochen, wäre keine Autorin geworden, hätte diese Zeilen nie geschrieben. Ich hätte keine Inhalte in Büchern oder meinem Blog zur Verfügung gestellt, von denen gestern, heute und morgen Menschen profitieren. Ähnlich geht es auch dir – selbst dann, wenn du das jetzt noch nicht weißt. In dir steckt eine Geschichte und eine Kraft, die diese Welt braucht. Auch in Selbsthilfegruppen finden wir häufig die Konstellation eines Mentors oder einer Mentorin, die bereits geschafft hat, was die Hilfesuchenden erreichen wollen. Nur durch das positive und lösungsorientierte Herangehen an eine Herausforderung – sei es durch Gebete, den Glauben an eine Religion und einen Gott, sich selbst, das Schicksal oder Universum, vermögen sie es, ihren Weg zu beschreiten – und andere mit ihrem Glauben und ihrer Hoffnung anzustecken.

  • Was hat dir dein Leben an Lektionen geschenkt?
  • Was hatten deine Lebensereignisse an Lektionen inne, die dir halfen, zu wachsen?
  • Welchen Menschen konntest du helfen? Welchen Menschen könntest du morgen helfen?
  • Wie könntest du anderen mit deiner Lebenserfahrung unter die Arme greifen?
  • Was hast du der Welt zu geben und zurück zu schenken?
  • Welcher Segen verbirgt sich in deiner Situation (so misslich sie auch sei)?
  • Was würde dir dein 20 Jahre älteres Ich für heute und morgen raten?

Was Glaube in schweren Zeiten bedeutet

gebete bei angstzuständen und sorgen

Glauben bedeutet bei Ängsten, Sorgen, Traurigkeit und belastenden Lebenssituationen zuallererst: Glaube an dich und deine Kraft. Seine Ausrichtung ist grundpositiv. Gottesfürchtige Menschen machen das vor: Nicht Gott strafe jemanden mit Angst oder Sorgen, sondern heile durch Liebe. Wisse, dass für dich gesorgt ist, wird vermittelt, dass das Leben sich dir positiv darbiete, sei es auch durch negative Umstände, die bewältigt werden müssten/könnten.

Im Buddhismus würde man hören, dass es die Beschaffenheit des Geistes sei, die uns lenke. Eine Anhaftung an bestimmte Ziele, das Leben in Gedanken an die Zukunft oder Vergangenheit blockiere die innere Freiheit und somit auch die Kraft deiner selbst. Balance lehrt uns das Prinzip vom Yin und Yang, so wie uns das Universum lehrt, dass es alles unterstütze, was wir aussenden, wir erhalten würden, was wir “sind”. Im Bewussten und Unbewussten. Nur deshalb konnte das Gesetz der Anziehung so einen Erfolg verbuchen.

Aber auch Lebensratgeber wie “Ein Kurs in Wundern” mit Verfechtern wie Marianne Williamson sind ein gutes Beispiel für die Kraft des Glaubens – bei latenter Angst, tiefsitzenden Ängsten und anderen psychischen Herausforderungen. Williamson vermittelt die Aussagen des Werkes sogar bewusst mit dem Satz, dass man nicht gottesfürchtig sein müsse, um an die Wahrheit und Existenz von Wundern zu glauben.

Glauben ist daher eine bewusste Entscheidung. Viele lassen sich hier in die Irre leiten, weil sie durch ihr Elternhaus mit Vorformulierungen negativ geprägt wurden. Dies gilt es abzuspalten und seinen Glauben in schweren Zeiten zu nutzen, ohne Muss- und Soll-Auflagen. Man könnte auch sagen: Zuversicht und die Kraft des Geistes, dass diese Zuversicht berechtigt ist, sind ausschlaggebend für Heilung und Verbesserung deiner Lebensumstände.

Alles Liebe
Janett

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Janett Menzel

Mentorin | Life & Love Design

Schattenarbeiterin, Expertin für Bindungsangst und Kommunikation in Partnerschaften, Emanzipationswunden, transgenerationale Muster, Wer bin ich? Wer will ich sein?, Mutter- und Vaterwunden, Hochbegabung – Hochempathie – Kreativität & Angst. Anfragen und Beratungen >>

 

1 Kommentar

  1. Hallo Janet,
    ein schöner Artikel mit sehr vielen positiven Gedanken.
    Was ich in der Diskussion um helfenden Glauben immer schade finde, das selten ,einfach stehengelassen werden kann- das Gott hilft. Es wird ,meiner Ansicht nach, zu sehr ,eine wissenschaftliche Komponente, Erklärung gesucht.
    Natürlich respektiere ich die Meinungen, Ansichten aller Religionen.
    Danke für deinen Beitrag zu diesem Thema.

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