Ist er/sie toxisch oder narzisstisch? Der Unterschied zwischen Narzissmus und Toxizität

Jeder meint jemanden zu kennen, der toxisch oder narzisstisch ist. Besonders in Liebesbeziehungen haben wir alle schon einmal vor lauter Glückshormonen vermeintlich tolle Männer und Frauen an uns herangelassen, die sich später als giftig für unser Herz herausstellten.

Jeder Narzisst ist toxisch, doch nicht jeder, der toxisch ist, ist nach klinischer Begrifflichkeit auch ein Narzisst. Sowohl narzisstische als auch toxische Persönlichkeitstypen sind sehr charmant, haben eine starke Anziehung auf uns und scheinen vermeintlich viele andere Frauen oder Männer haben zu können. Wenn sie uns wählen, geben sie uns das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, dass sie das Liebenswerte in uns sehen und es mögen. Aber hinter ihrer Fassade verstecken sich bewusst manipulierende und verletzende Eigenschaften, die einem das Vertrauen in sich, die Welt, Menschen, Männer, Frauen, Liebe und Beziehungen rauben können. Sie spielen unsere Schwächen gekonnt aus und vermögen es, genau in unsere Wunden zu hauen. Sie scheinen uns nach einer Weile ganz in der Hand zu haben; wir können uns kaum mehr wehren. Es macht Angst und traurig. Es macht wütend; es enttäuscht.

 

Die Unterschiede: Was bedeutet toxisch und was narzisstisch?

Manfred Poisel sagte einst: „Wir fügen uns gegenseitig die Verletzungen zu, die wir als Kind erleiden mußten.“

Wenn es auch dauert, bis wir begriffen haben, dass ein Mensch, den wir mögen, ein Mann oder eine Frau, toxisch oder gar narzisstisch ist, so ist es doch ein Grund, das Weite zu suchen. Denn diese Typen können großen emotionalen und psychischen Schaden in einem Menschen auslösen. Sie können einen gesunden Bindungsstil kaputtmachen, für den wir lange Zeit brauchen, um ihn wieder aufzubauen. Sie können bei einem ohnehin schon unsicheren Menschen den letzten Stoß geben. Sie können unsere Freunde und Familie infiltrieren und uns isolieren. Sie machen uns abhängig von sich und der Beziehung zu ihnen und werfen uns in eine Eltern-Kind-Dynamik, in der wir das kleine Dummchen sind und sie die Allwissenden, ohne die wir nicht leben könnten. Sie ziehen uns ran, sie stoßen uns weg. Sie halten uns in schmerzhaften On-Off-Beziehungen. Sie lügen, sie betrügen, sie manipulieren.

Wann ist man toxisch und wann narzisstisch? Nicht jeder toxischer Mensch muss zwingend ein Narzisst per Definition sein. Aber definitiv ist jeder Narzisst toxisch. Früher wurden nur Menschen als Narzissten beschrieben, die eine narzisstische Persönlichkeitsstörung besitzen – eine klinische Persönlichkeitsstörung. Heute – im Zeitalter der Blogs – wird mit dem Begriff sehr inflationär umgegangen. Bereits Menschen, die „nur“ stark egoistisch sind oder sich konstant nur um sich selbst kümmern, werden narzisstische Charaktereigenschaften nachgesagt. Also auch Personen, die nicht unter der klinischen Störung leiden und nur in den neurotischen Bereich fallen, gelten heute als narzisstisch. Doch es gibt Unterschiede, die es zu wissen gilt, wenn wir uns mit beidem auseinandersetzen – nicht zuletzt, um dich bei deiner Heilung nach einer narzisstischen Beziehung oder einer mit einem toxischen Menschen zu unterstützen.

 

Merkmale toxischer Persönlichkeiten

merkmale narzisstischer männer

Toxische Personen haben giftige Eigenschaften, aber sind nicht per se im Charakter und ihrer gesamten Persönlichkeit GIFT. Sie haben aufgrund von Mangel – Leere – in ihrem Leben und unerfüllten Bedürfnissen “vermeintlich schützende” Eigenschaften angenommen, die andere als unangenehm, aufdringlich, manipulativ, innerlich aufreibend, angsteinflößend und schwierig empfinden. Das hängt vom eigenen Bewertungssystem ab.

Zum Beispiel kann jemand nur von sich reden oder immer quengeln, ist abhängig von Anerkennung und Aufmerksamkeit, muss immer im Mittelpunkt stehen, ist leicht reizbar oder kann nichts allein – weil er sich aktuell in einer Phase befindet, in der er das braucht. Diese Phase kann temporär sein, während Narzissten schon in jungen Jahren Narzissten wurden und es zu über 90 % auch bleiben. Toxische, schwierige Charaktereigenschaften lassen sich vor allem therapieren, wenn man bereit ist, an sich zu arbeiten. Narzissten kommen/bleiben sehr, sehr, sehr selten in Therapien, weil sie KEINEN Grund für eine Veränderung sehen. Vor allem ist ihre Störung auch Schutz für ihre Seele – wenn sie auch pures Gift für andere sind.

Lies auch: Narzissten & Energieräuber: Über ihre Angst und verlorene Identität

Besonders die Begriffe toxische Männlichkeit und Weiblichkeit sind in Zeiten des Feminismus großes Thema:

 

Toxische Männlichkeit

Die genaue Definition von toxischer Maskulinität hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. Man könnte toxische Männlichkeit so definieren: Es ist die Aneinanderreihung von als männlich geltende Eigenschaften, die Hoheit-Dominanz-Übermacht, die Abwertung von Frauen, sowie Homophobie und mutwillig eingesetzte verbale, psychische und körperliche, sexuelle Gewalt fördern. Der Begriff “toxische Männlichkeit” wird oft verwendet, um übertriebene männliche Eigenschaften zu beschreiben, die in vielen Kulturen allgemein als akzeptiert gelten und gar verherrlicht werden. Dieses Konzept ist schädlich und gilt daher als toxisch, denn es beinhaltet/fordert vom Mann:

  • Stärke
  • Mangel an und Unterdrückung von Emotionen
  • Selbstgenügsamkeit und Selbstherrlichkeit
  • Dominanz und Hoheit
  • sexuelle Potenz

Nach diesen Werten wäre ein Mann, der diese Eigenschaften nicht oder nur gering aufweist, kein “richtiger, echter Mann”.

Das führt zu einem schädlichen Ungleichgewichte bei Männern/Jungen, die diesen Erwartungen gerecht werden wollen. Es löst eine Kette an Konsequenzen aus:

  • Aggression
  • sexuelle Aggression oder Kontrolle
  • keine Emotionen zeigen oder Emotionen unterdrücken
  • Übermäßiger Konkurrenzkampf
  • starke Versagensangst
  • das Bedürfnis, andere zu dominieren oder zu kontrollieren
  • Neigung zu oder Verherrlichung von Gewalt
  • Isolation
  • geringes Einfühlungsvermögen
  • Anspruchsdenken
  • Chauvinismus
  • Sexismus

Männlichkeit per se – das ist wichtig zu wissen – gilt NICHT als toxisch, sondern es gilt als toxisch, ein Übermaß an maskulinen Eigenschaften präsentieren zu müssen, zu glauben, man bräuchte sie, um als Mann angesehen zu werden und mit ihnen andere zu manipulieren oder sich damit zu identifizieren. Und das Ergebnis in den eben genannten Punkten ist dann das Giftige daran.

 

Toxische Weiblichkeit

Das Konzept der “toxischen Maskulinität” existiert hauptsächlich, um häusliche Gewalt, Vergewaltigung, Mord, Übergriffen und andere männliche Formen der Gewalt gegenüber Frauen hervorzuheben und anzusprechen. Es gibt kein weibliches Äquivalent. Dennoch gibt es den Begriff der “toxischen Weiblichkeit”. Es ist ein sozialwissenschaftlicher Begriff, der eine sehr enge Vorstellung von weiblichen Geschlechterrollen beschreibt, die Weiblichkeit in bestimmten Situationen als “übertrieben” und somit potenziell toxisch definiert. Es geht um die strikte Beibehaltung traditionell als weiblich geltende Attribute wie Einfühlungsvermögen, Passivität, Geduld und Zärtlichkeit, um die Fürsorge für andere auf Kosten der eigenen Gesundheit zu priorisieren und so z. B. Konflikte zu minimieren. Das Urban Dictionary liefert z. B. diese Situation als Exempel: “Sie stellt die Gefühle ihres Mannes immer an die erste Stelle und das belastet ihre psychische Gesundheit. Ich habe ihr gesagt, dass sie ihm sagen könnte, dass er auch seine Einstellung ändern könnte, um ihre Beziehung zu retten. Aber sie nannte mich eine kalte Frau, weil ich das überhaupt vorgeschlagen habe.” (Quelle)

Oft wird auch das (Aus)Nutzen eigener Geschlechtermerkmale als toxisch bezeichnet, wenn eine Frau mit ihrem Aussehen, ihrem Sex-Appeal oder sexuellem Charme etwas gezielt zu erreichen versucht, z. B. eine Beförderung oder Ansehen. Es gilt aber NICHT als toxisch weiblich – jedenfalls laut korrekter Definition -, seine Weiblichkeit zu zeigen oder zu untermalen. Die häufig gehörte Erklärung nach Vergewaltigungen oder Übergriffen, eine Frau “hätte es ja provoziert”, so, wie sie ausgesehen hat, ist per se falsch und alleinig toxisch. Leider hört man dies auch immer öfter von Frauen selbst, was ebenso toxisch ist.

Nun noch zu einigen Persönlichkeitsmerkmalen und Bewusstseinszuständen, die als toxisch gelten:

 

Toxisch: Opfermentalitäten

narzisstische männer selbstverliebt und verletzend emotional brutal

Je größer das Leid oder der Mangel, desto mehr glauben toxische Personen, sie hätten alle Aufmerksamkeit verdient. Wer in ihren Augen ein geringer schweres Schicksal oder weniger Schmerz erlitten hat, möge sich nicht so aufführen. Ihnen ginge es immerhin viel schlimmer. Wer diese Ansicht nicht teilt, ihnen nicht in dieser mitleidigen Meinung Unterstützung, Zeit, Mitgefühl, Zuhören, Aufmerksamkeit, die selbstverständliche Zuneigung und Liebe, die sie verdient haben, gewährt, missversteht sie. Diese Menschen werden aus ihrem Kreis ausgeschlossen, ignoriert oder mit manipulativen Taktiken bestraft. Es geht ihnen schlecht! Sie können nichts dagegen tun. Die Welt ist böse und sie haben keinen Anteil daran zu tragen. Opfermentalitäten weisen stets jede Schuld von sich, reflektieren sich nicht und können sich nicht entschuldigen. Sie wollen bemitleidet werden, statt handeln und Selbstwirksamkeit, Lösungskompetenz oder Eigenverantwortung zu zeigen. Sie sind archetypisch betrachtet das ewige Kind.

Ein klassisches Beispiel dafür sind stark vereinsamte Menschen, die an dem Glauben festhalten, wer beispielsweise in einer Beziehung lebt und/oder Kinder hat, hätte nicht das Recht, sich „einsam“ zu nennen oder zu fühlen. Stark einsame Menschen bemühen sich meist stark um andere, um im Endeffekt, als Nutzen, weniger einsam zu sein – um Menschen zu finden, die ihre Einsamkeit beenden. Heißt: Die anderen beenden ihre Einsamkeit. Andere sollen die Verantwortung für die eigene Situation übernehmen. Was natürlich nicht lange gut geht. Sie übersehen ihre eigene Verantwortung. Denn natürlich kann niemand einem das Gefühl der Einsamkeit nehmen. Es stammt meist aus Kindertagen und prägte spätere Verhaltensweisen nachhaltig, zum Beispiel die volle Konzentration auf den Partner und die Vernachlässigung der Freunde, die dann fehlen. Als Leiterin einer Einsamkeitsgruppe würde ich nicht sagen, dass stark vereinsamte Menschen per se Narzissten wären, sondern eher umgekehrt: Narzissten sind sehr häufig sehr einsam und so mancher vereinsamt aufgrund seines Narzissmus noch mehr. Umgekehrt bildet Narzissmus oder die Entstehung eines solchen die Gefahr für stark bedürftige Menschen. Das Wort „bedürftig“ meine ich nicht negativ besetzt, sondern in dem Sinne, dass von anderen – von außen – verlangt wird, dass die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden. Dann gibt man Menschen oft die Schuld am eigenen Leid, aber schaut nicht bei sich selbst. Diese Gedankenkette ist nicht nur ungesund, sondern vergiftet einen selbst und das bestehende Umfeld mit.

 

Stark co-abhängige Personen

Stark co-abhängige Menschen bedürfen grundsätzlich einen anderen Menschen, um Entscheidungen zu treffen, ihren Tag zu begehen und ihr Leben zu leben. Sie holen sich ihre Bestätigung nicht durch eine eigene Meinung oder Weltansicht, sondern durch das OKAY des anderen, des Partners oder durch Freunde. Ihre Identität hängt davon ab; treffen ihre Handlungen oder Ideen nicht auf Zuspruch sondern Ablehnung, beginnen sie sich infrage zu stellen und erwarten eine Strafe oder gar den Verlust der Person. Es deutet bei ihnen vieles darauf hin, dass sie von stark narzisstischen Menschen erzogen worden sind – dazu, kleinzubleiben, unselbstständig, immer andere zu brauchen, keinen eigenen Weg zu gehen, ihr Leben in die Hände eines anderen zu legen, zu bleiben statt zu gehen, auf den anderen zu achten statt auf sich selbst. Fürsorge für andere steht an erster Stelle, Selbstliebe oder Selbstverantwortung existiert selten in ihrer Lebensweise, meist aber, weil sie es nicht gelernt haben. Für sie sind narzisstische Eigenschaften deshalb „okay“, kennen sie sie doch oft von anderen, und damit fördern sie sie mit. Sie sind ein gefundenes Fressen für Narzissten – ähnlich wie Empathen oder Hochsensible.

Das Problem hierbei ist, dass sich co-abhängige Menschen oft (unwissentliche, unerkannte) Narzissten als Vorbild nehmen, sie verehren und so sein wollen, wie der Narzisst es in seiner gefühlten (irrealen) Selbstdarstellung macht: ähnlich toxisch im Minimum (unwissentlich), scheint er doch alles im Griff zu haben und alles zu können. Wer hier nacheifert, imitiert Eigenschaften, die das zersplitterte Selbst noch mehr zerstören. Es ist ein trauriger Kreislauf, der sich nur durchbrechen lässt, wenn der Co-abhängige durch seine Intuition oder gute Freunde erkennt, dass das narzisstische Verhalten (der Eltern oder des Partners) ungesund, zerstörerisch und eigensinnig ist, es andere (also ihn) in der Entwicklung einschränkt und bewusst – absichtlich – sein Selbst verhindert. Es verneint den Teil seines Selbst, das ihm zu wahrer Lebensfreude, Sinn und Bestimmung verhelfen würde. Sie finden sich deshalb oft in Eltern-Kind-Dynamiken und derartigen Beziehungen wieder. Sie haben vor allem Mühe, dort auszubrechen, selbst wenn sie es wollen. Auch Liebessucht und Frauen, die sich von Männern unterdrücken lassen, würden hierzu zählen, ist ihr Verhalten doch zumindest für sie selbst und die, die sie lieben, Gift.

 

(Stark) Suchtgefährdete oder süchtige Personen

Alkohol, Drogen, Sex, Geld: Was es auch ist, wonach der Mensch giert, es lässt ihn größer, besser, grandioser und wertvoller fühlen. Raus aus den Selbstwertzweifeln, den depressiven Stimmungen, der gefühlten Bedeutungslosigkeit und Sinnlosigkeit des kleinen Lebens, raus aus der Angst davor, nicht geliebt zu werden oder selbst nicht lieben zu können, raus aus den Strukturen, die einem nicht wohlgesonnen sind – einer Gesellschaft oder Gruppe (auch Familie), in der man nicht die Anerkennung, Aufmerksamkeit und Zuwendung erhält, die man braucht oder zu verdienen glaubt.

Süchtige Menschen brauchen viel Energie von anderen, denn nicht nur fordern sie meist ihre Familienmitglieder auf, mit-süchtig (co-abhängig) zu werden, ihre Sucht zu verschleiern oder sie ihnen zu lassen. Sie kosten Geld, Nerven und viel Zeit, ohne dass sie wegen ihrer Sucht überhaupt in der Lage wären, etwas zurückzugeben – und sei es nur Dankbarkeit. Sie existieren nur im Kreislauf ihrer Sucht – Nüchternheit/Ernüchterung – , haben größte Mühe, die entgegengesetzten Gefühle der Scham, Schuld, Angst und Traurigkeit zu ertragen, damit umzugehen und Wege daraus zu finden. Bei Süchtigen finden wir keinerlei Fähigkeit zur Regulierung ihrer Emotionen, zur Rücksicht oder Fürsorge. Die Droge, besonders wenn sie chemischer Natur ist oder Alkohol, reguliert das Befinden auf ganz eigene Weise und wird mit Freude in Verbindung gebracht. Ohne die Droge, keine Freude oder Befreiung. Die meisten Süchtigen brauchen ihre Sucht, um den schweren Gefühlen aus dem Weg gehen zu können – ohne zu wissen, dass sie es mit der Droge nur noch schlimmer machen. Dasselbe Prinzip findet man bei Sex- oder Kaufsüchtigen.

ist er ein narzisst oder nur toxisch?

 

Toxisch-narzisstische Menschen und ihre Eigenschaften

Narzisstische Menschen haben einen überragenden Charme und eine enorme Anziehungskraft. Wir alle kennen jemanden, der ein wenig zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Aber obwohl dies nicht gerade eine wünschenswerte Eigenschaft ist, macht das denjenigen nicht unbedingt zu einem egozentrischen Individuum. Stattdessen ist es wahrscheinlicher, dass diese Person einfach ein großes Ego und ein überhöhtes Selbstwertgefühl hat, was sie zwar unsympathisch, aber letztlich harmlos macht. Echte Egozentriker sind Menschen, die eine narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPD) haben; eine psychische Erkrankung, die durch einige gemeinsame Faktoren gekennzeichnet ist. Es zahlt sich aus, wirklich zu wissen, was ein Narzisst ist und wie wir es vermeiden können, mit einem solchen zu tun zu haben. Denn man findet sie im Beruf, in der Partnerschaft, in der Familie, im Freundeskreis und in Affären. Sie werden zurecht Energievampire oder Energieräuber genannt, weil sie geistige und seelische Erschöpfung hinterlassen – bis hin zur Zersplitterung des Ichs.

Daran erkennst du einen Narzissten:

  1. Größenwahn, überhöhte Bedeutung des Selbst, Allmacht, selbsternannte Hoheit
  2. Neid
  3. hochnäsiger, exzentrischer und/oder abfälliger Tonfall
  4. Lachen über anderer Leute Empfindungen und/oder Verhalten
  5. stark wertendes, ablehnendes, abwertendes Verhalten (Drohungen inkl. verletzenden Konsequenzen wie Trennungen, Schweigen als Strafe “The Silent Treatment” usw.)
  6. Hinter-deinem-Rücken-Gerede, um dich bei anderen schlecht zu machen
  7. sie isolieren dich von deinem Umfeld und machen es dann bei dir schlecht (um dich für sie allein zu haben und so absolute Macht über dich auszuüben)
  8. falsche Freundlichkeit und gespielte Gefühle
  9. emotionale Gewalt, Sabotage und Manipulation durch Aussenden eiskalter Signale, um ein gewünschtes Verhalten zu erzwingen
  10. emotional und körperlich „gewaltige“ Artikulation ihrer Emotionen (hohe Emotionalität und Aggression)
  11. Empathielosigkeit, keine Selbstreflektion, keine Augenhöhe möglich
  12. starke Kritikempfindlichkeit und fehlendes Schuld- bzw. Fehlerbewusstsein

Auch wenn wir heute einen offiziellen Katalog haben, um Anzeichen von NPD zu erkennen, kann es schwer sein, die weniger Einfühlsamen unter uns zu identifizieren, besonders in einer romantischen Beziehung. Denn wer geht schon zu einem Date und fragt sich, ob er die Person auf der anderen Seite des Tisches für einen Narzissten hält? Die wahre Identität von Narzissten mag sich einigen irgendwann offenbaren, aber für die meisten anderen können Narzissten getrieben, charismatisch, ehrgeizig, diszipliniert und sogar lustig erscheinen. Sie zeigen auch Eigenschaften wie Glätte, hohes Selbstwertgefühl, pathologisches Lügen, Neigung zu Langeweile und emotionale Unverfügbarkeit, die wir gar nicht wahrnehmen könnten, weil sie sich gut zu verstellen wissen. (Lies auch hier dazu einen gesonderten Beitrag, wie die Identität von Narzissten entsteht) Charles Manson, Stalin, Hitler und Mussolini waren alle sehr leidenschaftliche, charismatische, intelligente, erfolgreiche Typen, die narzisstische Züge aufwiesen.

Es ist eine Störung, die verwirrend sein kann. Auf der einen Seite können Narzissten magnetisch sein und sehr geschickt darin, Menschen anzuziehen. Ihr Charme kann verführerisch sein, ihr Charisma kann einen Raum erhellen, und ihr Selbstvertrauen kann beruhigend sein, weshalb so viele Menschen in ihre Falle tappen, sich mit ihnen zu verabreden. Narzissten sind oft sehr schlau, deshalb bekommen sie auch oft, was sie wollen. Ihre Charakterzüge ziehen Menschen an. Es sind eben diese begehrenswerten Charakterzüge, die unsere Fähigkeit blockieren, ihre toxischen Anzeichen zu erkennen. Narzissten spielen mit am Ende immer mit unserer Verletzlichkeit und unserem Ego. Wir werden tief hineingezogen und sehr wahrscheinlich tief verletzt.

Was sind deine Erfahrungen mit toxischen und narzisstischen Menschen?

Coach für Frauen und Männer bei Ängsten

Janett Menzel

Mentorin | Life & Love Design

Expertin für Bindungsangst und Kommunikation in Partnerschaften, Emanzipationswunden, transgenerationale Muster, Wer bin ich? Wer will ich sein? (Identitätsbildung), dysfunktionale Familien (Mutter- und Vaterwunden), Hochbegabung – Hochempathie – Kreativität & Angst, Trainerin für individuelle Meditationen und Tiefen-Entspannungstechniken. Anfragen und Beratungen >>

6 Kommentare

  1. Aha. Männlicher Narzissmuss ist der Klassiker, weiblicher Narzissmus ist ein Definitionsirrtum. Opfer gibt es nicht, aber
    Opfermentalität. Darf ich annehmen, das es aber durchaus weibliche Opfer gibt ? Ne, muss ich.
    Laut aktueller Definition, wahrscheinlich.
    Übrigens: Faschismus ohne Frauen funktioniert nicht, genau so wenig wie Sexismus.
    Denn der männliche Führer ….schmacht…..anhimmel… usw usw.
    Gott, ist das doof hier. Und jetzt viel Spaß beim löschen dieses Kommentares.
    Ein männlicher Falschbeschuldigter
    ( siehe auch: Definitionshoheit )

    Antworten
    • Interessant ist ja nur, wie angegriffen du dich fühlst – was schon viel sagt. Warum soll ich deinen Kommentar löschen? Der Beitrag ist an Frauen gerichtet, also … Ja, es gibt männlichen Narzissmus, genauso wie weiblichen. Weiblicher allerdings zeigt sich ja mit ganz anderen Zeichen, was einen eigenen Beitrag ausmachen würde bzw. wert wäre, ne? Im Übrigen verwechselst du offensichtlich weibliche Toxizität und männliche, aus rein soziologischen Begrifflichkeiten.

      Antworten
    • Und da ist auch schon das beste Beispiel für einen toxischen Menschen: Anderen die Mitschuld geben.

      Antworten
  2. Dieser Kommentar (von all deinen Kommentaren) ist bei Weitem der einzige, den ich gewillt bin zu beantworten.

    Ich fasse mich mal kurz: Du hast eine falsche E-Mail-Adresse mit “metoo” im Namen benutzt (ein Kürzel, was für Betroffene von Vergewaltigung und sexueller Belästigung steht) als Provokation und Zeichen deiner Ablehnung, hast nicht den Arsch in der Hose, in deinen Kommentaren deinen richtigen Namen zu verwenden, verurteilst per se Menschen, die sogar in ihrer Bio schreiben, dass sie sich mit den Auswirkungen des Feminismus auf die Beziehung von Mann-Frau beschäftigen, und dass, ohne dich in die Begrifflichkeiten eingearbeitet zu haben, und willst dann noch – trotz all der haltlosen Kritik – Respekt? Erledige das woanders, aber hau ab von meinem Blog. Und in der Zwischenzeit mach dich mal schlau:

    toxische Männlichkeit: ein neumoderner Begriff, der Soziologie entlehnt (nichts mit Feminismus)
    Narzissmus: immer verwechselt mit Narzisstischer Persönlichkeitsstörung (NPS), kommt aus der Psychologie
    narzisstisch: egoistisch, auf sich bezogen (wird gern als NPS deklariert, um mit Ablehnung klarzukommen)
    weiblicher Narzissmus: kam erst mit dem Buch “Weiblicher Narzissmus” von der Psychotherapeutin und Autorin Bärbel Wardetzki auf
    toxische Weiblichkeit: kaum Gegenstand in der Psychologie/Soziologie und wird dementsprechend als Forschungsgegenstand seit ca. 3 Jahren gefordert (von FRAUEN übrigens!!!)

    PS: Kommentare müssen freigegeben werden. Den Rest deiner Kommentare erspare ich meinen Leserinnen aber sehr gern.

    Antworten
  3. Psychopath?
    Coach, auffälligsympathisch, monatelang geflirtet, beste Menschenkenntnis, schlau, dann: hat Freundin, außerdem nur körperlich interessiert, ich ( depressiv, labil, naiv) solle entscheiden,, dann: mega Zuneigung, Aufwertung, und dann weniger, noch weniger, kaum noch, nachfragen abgewiesen, dann bestraft, damit alleingelassen, dann Grund für Beleidigung, mit selbstverständlich gerechtfertigtem Ende plus Schuld.
    Melden weil sonst die nächste dran ist, wegen falscher Vertrauensgarantie ?

    Gruß ,
    und danke für soviele bestätigte Gedanken, und ich zwar garantiert nicht normal, aber auch garantiert nicht verrückt bin.
    Marion

    Antworten
  4. Mein Ex ist verdeckter Narzisst ( wie meine Mutter ) und seit 20 Jahren Mitglied bei einer revolutionär-feministischen Organisation. Er ist der typische, nicht gutaussehende, un- charismatische Nerd und hasst Frauen, die ihn einen Korb geben.Er ist toxisch ohne Ende. Die Beschreibung von Narzissten ist mir in Deutschland immer noch zu eindimensional.

    Antworten

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